Autor: Roland Keich
Die Jade Hochschule stellte am 11.7.2019 auf ihrer Tagung 'Transforming the City' in der Freien Akademie der Künste in Hamburg das Thema "Creating Places for People" in den Mittelpunkt eines Diskussionsabends. In verschiedenen Vorträgen wurden Methoden dargestellt, um Stadtraum menschenorientiert zu entwickeln.
Raum erfahrbar machen
Tu Phung Ngo von der GSF stellte als Co-Leiterin des Nachhaltigkeitsprojektes "Der Drache erweckt die hamburgische Altstadt" zusammen mit Julia Barthel, Tourmanagerin aus dem Projektteam das Konzept und erste Erfahrungen der Aktionen während des Hamburger Architektursommers vor: Im Juni 2019 wurden rund 30 Raumerkundungen mit ca. 1.500 Teilnehmenden durchgeführt. Die Kraftorte der Altstadt wurden dazu mit Kunstinstallationen, organisiert von Rolf Kellner von üNN markiert, an Orten wie im Nikolaikirchen-Mahnmal, im alten Stadthafen beim Ex-Commerzbank-Areal bis hin zum Katharinenquartier. Start- und Endpunkt war der Hopfenmarkt, der als zentraler Freiraum in der Altstadt vom Parktplatz neu zu einem lebendigen Marktplatz gewandelt werden soll. Die Teilnehmenden konnten die Historie, Raumenergie und Vernetzung der Räume sehen bzw. spüren. Raumerkundung schafft Grundlagen, um Orte neu zu entdecken und künftige Strategien zu ihrer Belebung zu entwickeln.
Das Projekt läuft bis Jahresende mit verschiedenen weiteren Aktionen, um die Altstadt zu beleben. Gefördert wird es vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (Nachhaltigkeitsfonds), Berlin, Träger ist die Patriotische Gesellschaft von 1765.
Menschenorientierte Methodiken wählen
In der anschließenden Diskussion auf dem Podium gab es einen interessanten Abgleich von zwei Methodiken: einem raumpsychologischen Ansatz und Stadtraumerfahrungen aus dem Feng Shui. Nach einer spannenden Diskussion zwischen Dr. Antje Flade, Tu Phung Ngo und Heidi Fletcher mit dem Publikum kamen alle Ansätze zum gleichen Ergebnis: Stadträume sind vom Menschen her zu denken und Wohlfühlen sowie Spüren sind wichtige Maßstäbe für die Raumentwicklung. Bürger*innenbeteiligungsverfahren, raumpsychologische Ansätze, Feng Shui und weitere Methodiken unterstützen diese zukunftsgerichtete Vorgehensweise. In der GSF werden - auch mit Kooperationspartnern - diese Ansätze zur Entwicklung von Stadt- und Immobilienentwicklungskonzepten genutzt.
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